Warnung vor Abzockern

Warnung vor AbzockernSchlüsseldienst ist nicht gleich Schlüsseldienst. Insbesondere hinsichtlich Seriosität und Ehrlichkeit bestätigt sich diese Tatsache leider. Gegenwärtig sehen sich redliche Dienstleister vor allen Dingen mit betrügerisch arbeitenden Schlüsselfirmen konfrontiert. Viele Kunden sind schon auf die ausgeklügelten Maschen hereingefallen. Deshalb ist es wichtig, die Auftraggeber zu sensibilisieren. Das heißt, dass an dieser Stelle vor der zunehmenden Abzocke in der Schlüsseldienstbranche gewarnt werden soll.

Mit folgenden Hinweisen sichern Sie sich gegen Betrüger in der Branche ab: Betrügerische Schlüsselfirmen agieren deutschlandweit über sogenannte Auftragsvermittler. Diese stehen mit Sub-Unternehmen in Kontakt. Mittlerweile hat sich daraus ein engmaschiges Netz entwickelt, das von den Kunden immer komplizierter zu durchschauen ist.

Ob eine Dienstleistungsfirma tatsächlich existiert und wo das Unternehmen ansässig ist, das geht aus dem Impressum hervor. Das Impressum finden Sie auf einer zugehörigen Internetpräsenz meist im unteren Bereich der Webseite. Es enthält die Anschrift des Firmensitzes und weitere obligatorische Informationen. Es gilt: Hände weg von Schlüsseldienstanbietern, die kein Impressum haben.

Eindeutige Hinweise auf unseriöse Dienstleister sind überregionale Rufnummern. Charakteristisch sind die Rufnummern mit 0800. Da stecken häufig undurchschaubare, bundesweit tätige Netzwerke von Schlüsseldiensten dahinter. Verdächtig sind auch 0900 Rufnummernvorwahlen. Dann müssen Sie wahrscheinlich schon mit Kosten für den Anruf rechnen.

Vorsicht vor überregionalen Vermittlern

Auffällig ist, dass die Telefonnummern verschiedenen Städten zugeordnet werden können. Bei unseriösen Unternehmen liegen meist mehrere Einträge ein und desselben Schlüsseldienstes im Branchenbuch vor. Nehmen Sie Abstand von Schlüsseldiensten, die über Callcenter vermittelt werden. Dasselbe trifft aus Schlüsseldienste zu, die in Suchmaschinen zuerst angezeigt werden.

Regionale Dienstleister haben sich meist in der näheren Umgebung etabliert. Das erkennen Sie an der Ortsvorwahl. Außerdem verfügen diese Unternehmen über einen Festnetz-Firmenruf. Bei der Suche im Telefonbuch sollten sich die Kunden unbedingt auf Dienstleister mit einem eingetragenen Firmennamen konzentrieren. Nicht in jedem Fall stehen diese Unternehmen nicht gleich an oberster Position in den Gelben Seiten. Wo es möglich ist, können Sie sich auf Schlüsseldienste beziehen, deren Daten beispielsweise im Hausflur von Mehrfamilienhäusern aufgeführt sind. Diese werden über die verantwortlichen Hausverwaltungen bekannt gegeben.

Skeptisch sollten Sie werden, wenn Ihnen der Schlüsseldienst höhere Kosten präsentiert, als zuvor vereinbart. Der Mitarbeiter beschädigt oder zerstört das Türschloss mutwillig. Es werden teilweise Reparaturen oder Eingriffe getätigt, die gar nicht erforderlich sind. Um im Nachhinein nicht abgezockt zu werden, ist die Vereinbarung eines Festpreises vor Auftragsübergabe günstig. Skepsis ist angesagt, wenn spezielle Zuschlagszahlungen wie „Bereitstellungs- und Sofortzuschläge“ sowie ein Aufpreis für den Einsatz von Spezialwerkzeugen verlangt werden. Rufen Sie einen Schlüsseldienst an und die Mitarbeiter lehnen die Festpreisvereinbarung an, wechseln Sie einfach den Anbieter. Schwarze Schafe unter den Schlüsseldiensten vermeiden es, Auskunft über die späteren Kosten zu geben. Vertrauenswürdige Schlüsseldienste werden Ihnen unter Garantie einen verlässlichen Pauschalpreis nennen. Achten Sie auf die Vorwahlnummern, bleibt Ihnen erspart, dass der von Ihnen beauftragte Schlüsseldienst kilometerweit fährt. Daraus resultieren nämlich Anfahrtskosten, die Sie sich eigentlich hätten sparen können. Werktags verlangen seriöse Schlüsseldienste Kosten ab 60 Euro aufwärts. Wenn Sie sich genau darüber informieren wollen, geben die Verbraucherzentralen Tabellen mit durchschnittlichen Preisen bezogen auf einzelne Bundesländer heraus. Diese dienen Ihnen als wertvolle Orientierung.

Obwohl sich die Betroffenen in einer Notlage befinden und das einen „bedrohlichen“ Ausnahmezustand darstellt, bleibt immer genug Zeit, um sich die Preise und die Anfahrtskosten ansagen zu lassen. Bewahren Sie daher die Ruhe.

Denken Sie immer daran, dass regionale Schlüsseldienste einen Namen zu verlieren haben. Sie sind vielfach Mitglieder in einem Fachverband. Das ist bei undurchschaubaren Sub-Unternehmer- und Vermittlerkonstellationen nicht so. Derartige Machenschaften können nicht einmal zu Rechenschaft gezogen werden, denn sie sind kaum zu identifizieren – einen echten Firmennamen haben sie ja nicht.

Haben Sie keine Anschrift vom Schlüsseldienst, verlieren Sie damit häufig eine Gewährleistung und eine Garantieleistung. Die Strafverfolgung eines dubiosen Schlüsseldienstes würde ohne Impressum ins Leere laufen.

Wer einen Schlüsseldienst bestellt und mit derartig seltsamen Gebaren konfrontiert wird, kann im schlimmsten Fall die Polizei vor Ort rufen. Kaum eine ortsansässige Firma würde in irgendeiner Weise aggressiv gegenüber ihren Auftraggebern auftreten. Das ist bei Abzocker-Schlüsseldiensten nicht immer auszuschließen. Typisch ist das „unter Druck setzen“ der Kunden und das Drohen, die geleisteten Tätigkeiten wieder rückgängig zu machen. Das ufert nicht selten in Streit und letztendlich in Nötigung aus. Kein einheimischer Schlüsseldienst tritt seiner Kundschaft so entgegen.

Auffällig bei unehrlichen Schlüsseldiensten ist das Öffnen der Tür, ohne vorherige Prüfung Ihrer Identität. Normalerweise wird vor oder spätestens nach Türöffnung der Personalausweis überprüft.

Bauen Sie übereilten Entscheidungen in einer Notsituation vor. Dazu ist es empfehlenswert, wenn Sie sich im Vorhinein einen regionalen Schlüsseldienst suchen und sich nach einem Anbietervergleich entschließen. Den Firmennamen und die Telefonnummer notieren Sie sich. Bei Bedarf haben Sie diese Daten dann gleich parat und fallen in der Ausnahmesituation nicht auf Abzocker herein.